Fallstudien
Tinytags überwachen das Habitat des größten Chamäleons der Welt
Die Zahl der in Madagaskar beheimateten Parsons-Chamäleons nimmt stetig ab. Um ihre Erhaltung zu unterstützen, sammeln nun Tinytag-Datenlogger vor Ort aussagekräftige Langzeitdaten über den Lebensraum der bedrohten Reptilien.
Die Schweizer Non-Profit-Organisation Caméléon Center Conservation (CCC) führt Projekte in situ und ex situ zur Erhaltung und wissenschaftlichen Erforschung der Chamäleons durch. Ziel dieser Projekte ist, über die Gefährdung dieser Tiere und die Notwendigkeit, etwas für ihre Erhaltung zu tun, aufzuklären.

Sébastien Métrailler ist Gründer und Vorsitzender der CCC. Seine Aufgabe ist es, die Weichen für inspirierende Projekte zu stellen: Prioritäten zu setzen, die richtigen Leute für die Durchführung zusammenzubringen, die Finanzierung zu sichern und mit allen Beteiligten zu kommunizieren.
Die groß angelegten Projekte der CCC in Madagaskar zur Überwachung des Parson-Chamäleons (Calumma parsonii) begannen Anfang 2023. Noch im Jahr 2011 wurden die größten Chamäleons der Welt von der IUCN als nicht gefährdet (NT, d. h. "Not Threatened") eingestuft. In den vergangenen zwölf Jahren hat jedoch der rapide Rückgang ihrer Populationen dazu geführt, dass nun die Einstufung als "gefährdet" (EN, d. h. "Endangered") droht.
Zu Beginn des Programms sind derzeit Tinytag Plus 2 Temperatur- und Feuchtigkeitsdatenlogger (TGP-4500) im Vohimana-Reservat in den Regenwäldern Madagaskars installiert, das von einem der CCC-Partner, der Umweltschutz-NRO L'Homme et l'environnement, verwaltet wird. Im weiteren Verlauf des Projekts möchte die CCC noch weitere Datenlogger einsetzen, um neue Informationen über das ökologische Umfeld des Parson-Chamäleons zu erhalten. Das Ziel ist es, mehr über das Leben dieser Tiere zu erfahren, um die richtigen Schutzmaßnahmen vor Ort ergreifen zu können. Des Weiteren ist geplant, die gewonnenen Daten ex situ zu nutzen, um optimale klimatische Bedingungen für künftige Zuchtprogramme zur Erhaltung der Spezies zu ermöglichen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen europäischen Zoos durchgeführt werden sollen.
Die Datenlogger zeichnen die klimatischen Bedingungen im Mikrohabitat des gefährdeten Parsons-Chamäleons auf. Da diese Reptilien nun vom Aussterben bedroht sind, hilft es, ihren jährlichen Lebenszyklus vor dem Hintergrund der jahreszeitlichen und täglichen klimatischen Unterschiede zu verstehen und zu ermitteln, unter welchen Bedingungen sie sich bewegen und fortpflanzen. Dies ist die erste, in diesem Maßstab durchgeführte Studie, in der das CCC über mehrere Jahre hinweg durch ergänzende Techniken (Klimamessungen, Telemetrie und tägliche Beobachtung von Bewegungen und Verhalten) Daten im natürlichen Lebensraum des Chamäleons erfassen will.
Ohne die Datenlogger wäre es nicht möglich, wichtige und umfassende Langzeit-Klimadaten zu sammeln und die Bewegungen einzelner Chamäleons über mehrere Jahre zu verfolgen. Das Erheben dieser Daten wird es dem CCC ermöglichen, konkrete Schutzmaßnahmen für die Lebensräume der Chamäleons im Vohimana-Reservat vorzuschlagen, wissenschaftliche Erkenntnisse durch die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse voranzutreiben und die Leitlinien für die Erhaltungszucht in europäischen Zoos zu verbessern. Es ist dem CCC zudem wichtig, die lokale Bevölkerung in die Entwicklung einfacher Maßnahmen zum Schutz der Chamäleons einzubeziehen.
Nach dem Einsatz von Tinytag Datenloggern in einem vorherigen Projekt - einer biologischen Studie der Schlangenhalsschildkröte (Acanthochelys macrocephala) in Paraguay - fiel es Sébastien leicht, sich erneut für die Tinytags zu entscheiden: "Aus Erfahrung weiß ich, wie robust die Tinytag Datenlogger sind und dass sie Messdaten ohne Batteriewechsel über lange Zeiträume verlässlich aufzeichnen. Bei diesem Projekt ist das besonders wichtig, weil die Logger mehrere Jahre lang im Regenwald überdauern müssen".
Foto: Valentin Peguiron
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